Tromsø scheint uns nicht zu mögen. Nachdem sich die schneebedeckten Lyngenalpen hinter tiefhängenden Wolken versteckt hatten, kommt doch tatsächlich kurz vor der größten Stadt nördlich des Polarkreises die Sonne heraus!
Aber die Freude währt nicht lange, denn unsere Stadtbesichtigung am nächsten Tag wird von einem Dauerregen überschattet. Statt das Farbenspiel im Mosaik der Eismeerkathedrale zu bewundern, besuchen wir das Museum Polaria und frischen unser Wissen über Gletscher und Arktis auf, gucken den Robben im großen Aquarium beim Training zu und sehen Filme über Spitzbergen und die Polarlichter.
Da bekommen wir doch gleich Lust, auch mal in der dunklen Jahreszeit in den Norden zu fahren. Dann aber lieber vielleicht mit den Hurtigruten? Gerade als wir zum Hafen kommen, legt die „Finnmarken“ an. Wir holen uns kurzerhand Gästekarten und besichtigen das Schiff.
Anschließend bummeln wir durch die Stadt, die im kalten Regen allerdings ihre Reize nicht so entfalten kann. Die Stimmung droht langsam zu kippen, aber wir finden doch noch ein kleines Restaurant, wo wir uns nicht nur aufwärmen und trocknen, sondern auch davon überzeugen können, dass die Norweger sehr gut kochen! (Wir waren so hungrig, dass wir glatt vergessen haben, Fotos vom auch optisch ansprechenden Essen zu machen…)
Der Himmel über Tromsø schließt seine Tore erst am nächsten Tag, als wir uns zur Weiterfahrt rüsten. Aber die Sonne bekommen wir dennoch nicht zu sehen. Stattdessen erwartet uns im Dividalen eine fürchterliche Mückenplage. Wir finden zwar ein idyllisches Plätzchen direkt am Fluss, aber es macht keinen Spaß, sich draußen aufzuhalten. Auch die Versuche meines Liebsten, ein Lagerfeuer zu entfachen, um die Plagegeister zu vertreiben, scheitern kläglich am feuchten Holz. Im Kaschdl ist es dann leider auch nicht besser. Zahlreiche Mückenleichen zeugen von unserer gestörten Nachtruhe.
Wir lernen und rüsten auf:
Die Wanderung durch den Nationalpark Øvre Dividal, wo sich noch Bär, Luchs, Wolf und Vielfraß tummeln sollen, fällt buchstäblich ins Wasser. Wir hoffen auf besseres Wetter auf den Vesterålen, aber ohne Regen hätten wir auch nicht so schöne Wasserfälle zu begucken…