Wir verlassen die Donau und schrammen die nächsten Tage an der Grenze zu Österreich lang. Eine Hauptattraktion des Allgäus ist die Breitachklamm. Wir erwandern die tiefste Felsenschlucht Mitteleuropas, immer begleitet vom tobenden Nass – sehr beeindruckend und auch laut.



Als Kontrastprogramm besuchen wir den Baumwipfelpfad „Skywalk Allgäu“ samt Workshop zum Waldbaden, wo wir in zwei achtsamen Stunden den Wald neu für uns entdecken.



Die Suche nach einem Übernachtungsplatz führt uns zur Eistobelschlucht, durch die es sich vorbei an rauschenden Wasserfällen wunderbar spazieren lässt.


Und so romantisch stellen wir uns auch den Bodensee vor, an dem wir ein bisschen radeln wollen. Umso größer ist unser Entsetzen, als wir die Menschenmassen entdecken! Eine lange Blechlawine wälzt sich auf der ufernahen Straße entlang. Alle Campingplätze sind belegt – die Wohnmobilisten müssen sich dort wie Ölsardinen fühlen. Mit sehr viel Glück ergattern wir noch einen Stellplatz auf einer Apfelplantage im Hinterland von Immenstaad und fühlen uns ein bisschen wie bei France Passion. So können wir doch noch ein Stück des Bodenseeradweges fahren inmitten der Scharen von E-Bikes. In den beschaulichen Städtchen am See, der uns an den Gardasee erinnert, werden die Fahrradabstellplätze knapp. Da Südeuropa als Reiseziel im Moment ausfällt, erlebt man das mediterrane Flair eben in Süddeutschland, das Wetter passt jedenfalls.






Wir verabschieden uns vom Bodenseekreis mit einem Besuch des Klosters Salem, wo gerade auch die Ausstellung „Home & Garden“ stattfindet. Mein Liebster ist etwas besorgt, dass er noch mehr in der vollgestopften Heckgarage unterbringen soll, und hält mich leider von Spontankäufen ab.


Auf der Route zu unseren nächsten Wasserwegen legen wir noch einen Stopp bei der Burg Hohenzollern ein, bevor wir das Limpurger Land erreichen. Der Kocher-Jagst-Radweg reizt mich schon länger und wir suchen uns eine schöne Tagestour heraus – die Bühler Schleife – um die Gegend kennenzulernen. Wir radeln bei spätsommerlichen 28°C durch eine liebliche Landschaft mit hügeligen Wiesen und Feldern und schattigen Wäldern, vorbei an sich träge drehenden Windrädern, ab und zu kreuzen wir den Kocher. Wir kommen bestimmt wieder, um die ganzen 332 km zu fahren, aber jetzt ziehen wir mit dem Wohnmobil weiter – der Abendsonne entgegen, überqueren den Rhein und sind in der Pfalz. Adele!



