24 Stunden Sonne

Wir sind wahrlich nicht alleine hier. Einige Wohnmobilisten holpern mit ihren Gefährten über große und kleine Steine, um die bestmögliche Aussicht zu ergattern. Wir begnügen uns vorläufig mit der zweiten Reihe und streben sogleich dem berühmten Globus entgegen. Diesen ersten Fotos werden unzählige folgen, das nächste könnte ja doch noch ein bisschen spektakulärer werden. Gegen 23 Uhr positionieren wir uns mit dem Stativ an einer strategisch günstigen Stelle und wollen den Lauf der Mitternachtssonne einfangen. Es herrscht eine Stimmung wie zu Silvester, erste Sektgläser werden von den aus zahlreichen Bussen ausgespuckten Touristen geleert. Über dem Meer steigt Nebel hoch. Die Frage, ob die Sonne noch so tief sinken wird, dass sie wieder unter der Wolke hervorkommt, wird heiß diskutiert. Kurz nach Mitternacht leert sich das Plateau, aber das kann es doch noch nicht gewesen sein . Wir haben doch Sommerzeit?! Gegen halbeins weicht das Abendrot der Morgenröte und die Sonne beginnt wieder zu steigen. Es ist wirklich taghell, mein Biorhythmus total durcheinander. An Schlaf ist erst mal nicht zu denken.


Das Wetter bleibt schön und wir beschließen, noch einen weiteren Tag hier zu verbringen. Obwohl sich hier so viele Leute aufhalten, herrscht eine angenehme Ruhe, vom Meer unter uns dringt kein Laut nach oben, es bleibt den ganzen Tag windstill. Wieder wird der Ozean von dichten, weißen Wolken zugedeckt. Die Welt scheint stillzustehen, nur die Sonne zieht ihre Bahnen. Es wirkt irgendwie mystisch.

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