Bisher hatten wir Glück mit dem Wetter, aber nun steht uns ein komplett verregneter Tag ins Wohnmobil. Dann gehen wir eben unter Tage und gucken uns die ehemalige Kupfermine in Falun an (auch Schweden hat UNESCO Welterbe zu bieten).
Bei konstanten 5 °C steigen wir durch alte Stollen und hören interessante Geschichten. Zum Beispiel die von Mats, der 1677 in der Mine eingeschlossen und erst gut 40 Jahre später gefunden wurde. Allerdings wurde er durch Schwefelsalze so gut konserviert, dass man zunächst dachte, er wäre gerade erst verstorben – nur kannte ihn niemand. Aber seine damalige Verlobte lebte noch und erkannte ihn. Daraufhin stellte man ihn 30 Jahre lang als Attraktion aus, bevor er schließlich doch noch beerdigt wurde. Die riesige Grube entstand übrigens durch den Einsturz der Mine 1687.
Das nächste Welterbe wartet in Form der Höga Kusten auf uns. Die Regenwolken haben sich verzogen und so brechen wir zu zwei sehr schönen Wanderungen auf. Zunächst besteigen wir den Skuleberget. Nein, nicht an der Felswand, aber unser Weg geht auch steil geradeaus den Berg hoch. Oben angekommen werden wir mit einer fantastischen Aussicht belohnt.
Aber wir haben noch nicht genug – nach einer kurzen Rast erkunden wir den Nationalpark Skuleskogen. Wieder klettern wir über Granitfelsen, Wurzelgeflechte und Geröllfelder. (Für die Geologie-Interessierten unter Euch gebe ich hierzu noch folgende Stichworte: Inlandseis, Landhebung und Höchste Küstenlinie.)
Und wir steigen hinab in die Höllenschlucht, über die Ronja Räubertochter gesprungen ist (eigentlich heißt sie Slåttsdalsskrevan).
Einsam ist es hier übrigens nicht, die Parkplätze reichen gar nicht mehr aus. Eine Attraktion besteht auch darin, dass man an ausgewiesenen Stellen im Nationalpark zelten kann, Komposttoilette und Feuerholz inklusive. So möchten wir mit dem Kaschdl auch mal stehen…
Am Ende des Tages sind wir 20km über Stock und Stein gekraxelt und ziemlich geschafft. Das war dann erst mal genug Bewegung.