La Gorge du Tarn

Seit Tagen herrscht hier hochsommerliche Hitze, der wir tapfer trotzen. Wir sind mit dem Kaschdl ins Herz der Tarn-Schlucht vorgestoßen, nach La Malène, das Ausgangspunkt für unsere Outdoor-Aktivitäten sein wird (nachdem wir doch tatsächlich mal einen Tag lang nichts gemacht haben!).Am besten lernt man die Schlucht vom Wasser aus kennen. Also schnappen wir uns ein Paddelboot und fahren fantastische 17 km auf dem Tarn. Und wir dümpeln nicht nur so dahin, nein, es gibt hier auch kleine Stromschnellen zu bewältigen. Ja, die Wildwasserfahrer unter Euch können sich jetzt nur ein müdes Lächeln abringen, aber für mich war das ziemlich aufregend (und spaßig). An vielen Stellen ist der Fluss tief genug und die Strömung nicht so stark, dass man prima darin schwimmen kann (wenn man sich denn überwunden hat, ganz einzutauchen). Herrlich erfrischend! Und überhaupt das Wasser: super klar schimmert es an den tieferen Stellen smaragdgrün, es gibt keine Unterwasserpflanzen, nur ganz viele Fische (schönen Gruß an unseren angelnden Wanderpaddel-Freund).

Fehlt nur noch der Blick von oben. Dazu wandern wir 3 km und ca. 450 Höhenmeter auf einem Schotterweg steil nach oben auf den Roc des Hourtous, um dann oben in der Einöde und nach ein paar flotten Schritten auf der causse (Hochebene) Eintritt zur Aussichtsplattform zu zahlen und auf einem nicht minder steilen Weg wieder abzusteigen. Nach insgesamt 11km bei 33 °C brauche ich nur noch eins: eine Dusche!

Da es nicht nur uns so gut in der Gorge du Tarn gefällt, platzt le camping schon in der Vorsaison aus allen Nähten, zu voll für uns. Und so ziehen wir weiter, gönnen uns aber noch in einem winzigen Dorf auf der Hochebene ein Mittagessen in der auberge „Chez Louis“. Keine Ahnung, was wir da genau geschlemmt haben, aber es war regionaltypisch, mit Liebe zubereitet, von einer charmanten Dame um die Achtzig serviert und sehr lecker (vegetarisch kann man leider auf dem Land nicht essen). Ich hoffe, Ihr seid nicht hungrig, denn so sah unser Mahl aus:

Damit wir ein bisschen schneller vorankommen, fahren wir ein Stück Autobahn, genau das mit dem viaduc du Millau. Das ist die höchste Autobahnbrücke der Welt, entworfen von Norman Foster, nach nur drei Jahren Bauzeit 2004 eröffnet (soll auf der Rückseite vom 500 Euro-Schein sein). Darauf sind die Franzosen zurecht stolz und haben gleich noch eine Aussichtsplattform samt Besucherzentrum und Multimediashow dazu gebaut.

Und jetzt sitzen wir an einem anderen schönen Fluss (la Dourbie) auf einem ganz leeren Campingplatz und sind zufrieden.

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