Noch ein bisschen Sand und dann kein Meer mehr

 

Wir fahren an der Atlantikküste weiter nach Süden zum Becken von Arcachon. Es wird ein heißer Frühsommertag, aber unser Bild eines einsamen Platzes am Strand mit unserem Kaschdl, wo wir im Schatten faulenzend den Tag verbringen, scheint auch nur in unserer Fantasie zu existieren. In der Saison müssen wohl die Wohnmobilisten in Meeresnähe in Heerscharen auflaufen, so dass auch die kleinen, unschuldigen Kaschdls flächendeckend auf abgelegene Parkplätze verbannt werden. Dort stapeln sich dann die Womos, es ist hier inzwischen recht voll geworden. Und am Strand könnten wir heute auch nicht liegen –  bei 33°C und praller Sonne – ohne sich eine Verbrennung dritten Grades zuzuziehen schon bei dem Versuch, barfuß über den Sand zu laufen.

Also nix mit relaxen, stattdessen verbringen wir fahrend den Tag. Am Cap Ferret machen wir kurz Halt, genießen den Blick auf die Düne von Pliat (davon gleich mehr) und besteigen noch den Leuchtturm, von wo aus wir einen grandiosen Blick auf das Bassin d’Arcachon haben.

Die nächtliche Stellplatzsuche gestaltet sich schwierig und so landen wir schließlich auf dem Parkplatz eines Vogelparks, wo wir Seite an Seite mit anderen (ebenso verzweifelten?) Wohnmobilisten die Nacht verbringen. Auf den Campingplätzen wäre es hier übrigens auch nicht schöner gewesen, nur teurer…

Und so haben wir nach kurzer Zeit schon wieder keine Lust mehr auf den Atlantik. Immer wieder durchzuckt mich ein Schauder, wenn ich an die potentiellen Sommer-Touri-Massen denke. Bevor wir aber die Flucht ergreifen, machen wir noch eine längere Radtour zur Dune du Pilat (oder auch Pyla). Das ist die höchste Düne Europas (ca. 115m), die übrigens jedes Jahr ein paar Meter wandert und die angrenzenden pBäume unter sich begräbt. Wir stapfen tapfer durch den Sand (es könnte eigentlich auch eine Ski-Piste sein) und sind von den Ausmaßen des Sandbergs schwer beeindruckt.

Trotzdem fällt uns der Abschied von Sand und Meer nicht schwer und wir machen uns in Richtung Tarn auf. Auf halber Strecke übernachten wir endlich wieder bei France Passion (gab’s am Atlantik nicht – diesmal Geflügelfarm) und werden sehr herzlich aufgenommen. Die französische Welt ist wieder in Ordnung – bonne nuit!

Du magst vielleicht auch

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert